Studienerfolg und Studienabbruch

Eine hohe Studienerfolgsquote ist ein wichtiges hochschulpolitisches Ziel – nicht nur, weil mit einem Studienabbruch gesellschaftliche und individuelle Kosten verbunden sein können, sondern auch wegen des beträchtlichen Fachkräftemangels. Vieles deutet darauf hin, dass Abbruchquoten an Hochschulen beeinflussbar sind. Deshalb wird eine Senkung der derzeit bundesweit bei rund 30% liegenden Studienabbruchquote angestrebt.

Um mehr gesichertes Wissen darüber zu erhalten, wie die Studienerfolgsquote verbessert werden kann, wurde im Februar 2016 die Förderlinie „Studienerfolg und Studienabbruch“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht.

Maßnahmen an Hochschulen und Nachweis ihrer Wirksamkeit

Dass Hochschulen sich zunehmend mit Studienabbruch und Studienerfolg befassen, wurde durch die Einführung der Studiengangsakkreditierung, durch leistungsorientierte Mittelvergabe und die insgesamt gestiegene Bedeutung des Qualitätsmanagements an Hochschulen begünstigt . Zahlreiche Maßnahmen sind inzwischen an Hochschulen etabliert, um Abbrüchen entgegenzuwirken und den Studienerfolg zu verbessern, ohne die Standards der Hochschulbildung zu senken. Es ist jedoch bislang nur wenig darüber bekannt, wie und in welchem Maße Studienabbrüche durch solche Präventions- und Interventionsmaßnahmen der Hochschulen beeinflusst werden können.

Erklärung von Abbruchursachen und -folgen

In der Hochschulforschung selbst hat das Thema Studienerfolg und -abbruch noch keinen sehr prominenten Stellenwert erlangt. Dies liegt zum Teil an der Herausforderung, valide Daten über die Gruppe derjenigen zu erheben, die ihr Studium abbrechen oder ihr Studienfach wechseln. Da Studienerfolg und Studienabbruch nur multikausal zu erklären sind – neben verschiedenen institutionellen Ursachen spielen vielfältige individuelle Faktoren eine Rolle – können vor allem interdisziplinär angelegte Untersuchungen Erfolg versprechende Ansätze bieten.

Da sich die Studienerfolgsquoten verschiedener Studierendengruppen deutlich unterscheiden, ist es zudem notwendig, genauere Kenntnis über die Abbruchursachen und die Studienverläufe dieser Gruppen zu erhalten. Als Einflussfaktoren gelten vor allem die jeweiligen Studienfächer sowie die kulturelle und soziale Herkunft von Studierenden.

Welche Forschungsvorhaben werden gefördert?

Das BMBF fördert Forschungsvorhaben, die sich theoretisch fundiert und empirisch orientiert dem Thema Studienerfolg bzw. Studienabbruch widmen. Förderfähig sind insbesondere Vorhaben aus folgenden Themenspektren:

  • Wirksamkeit bestehender Ansätze und Verfahren zur Sicherung des Studienerfolgs
  • Kosten des Studienabbruchs
  • Ursachen, Umfang und Folgen des Studienabbruchs
  • Forschungssynthesen/Ergebnisbilanzen/Systematic reviews zum Themenfeld „Studienerfolg und Studienabbruch“

Laufzeit der Förderlinie

Die Veröffentlichung dieses Förderangebots erfolgte im Februar 2016.  Das Auswahlverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Bewilligungen erfolgen sukzessiv ab dem 4. Quartal 2016.

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