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Dritter Wissenstransfer-Talk „Zukunftsthema Nachhaltigkeit im aktuellen Wissenstransfer“

Wissensvermittlung Würfel © Adobe Stock/ tadamichi

Wie lassen sich Veränderungen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung umsetzen? Und wie spiegelt sich dies aktuell im Wissenstransfer wider? Der dritte Wissenstransfer-Talk der Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“ näherte sich diesen zentralen Fragen.

Das Thema Nachhaltigkeit rückt seit geraumer Zeit immer stärker in den Fokus von Wissenschaft und Forschung. Insbesondere vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels und schwindenden Ressourcen steht die Wissenschaft vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu finden und diese in die Praxis zu überführen. Wie ein entsprechender Wissenstransfer gelingen kann, welche Chancen und Potentiale es gibt und wo Hemmnisse den Transfer erschweren: Dies untersuchen die in der Förderlinie „Forschung zum Wissenstransfer“ Wissenstransfer geförderten Projekte „RENEW“ und „TRAFO2“, die beim dritten Wissenstransfer-Talk nach der Eröffnung der Veranstaltung mit einem Vortrag ihren aktuellen Forschungsstand sowie erste Zwischenergebnisse präsentierten.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) zum Thema „Dilemmata der Nachhaltigkeit“ stellten die Projektleiter Prof. Dr. Martin Führ (Hochschule Darmstadt) und Prof. Dr. Kilian Bizer (Georg-August-Universität Göttingen) das Verbundprojekt „REWEW““ vor. Beide betonten in ihren Ausführungen, dass die Transferstrukturen für eine auf nachhaltige Entwicklung ausgelegte Transformation bis dato unzureichend sind. Um dies zu ändern, brauche es ein interdisziplinäres, vertieftes Systemverständnis, das unter anderem dabei helfe, den teils vorhandenen Widerstreit zwischen Verwaltungslogik und Transferakteuren aufzulösen. Mögliche Lösungen für die bestehenden Probleme können etwa Plattformen jenseits der Strukturen von Fachbereich und Verwaltung oder Innovations-Communities sein.    

Anschließend gab Prof. Dr. Guido Bünstorf einen Einblick in das zweite Projekt, „TRAFO2“, angesiedelt am INCHER der Universität Kassel. Die Mitarbeitenden des Projekts untersuchen nachhaltigkeitsorientierte Publikationen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Physik, Elektrotechnik und Informatik. Der Fokus liegt dabei auf den Inhalten und der Ausrichtung des Transfers. Aus den Ergebnissen soll schließlich ein Ansatz entwickelt werden, der auf andere „Transfermissionen“ übertragbar ist.

In der abschließenden Diskussionsrunde wurde in einem angeregten Austausch deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit im aktuellen Wissenstransfer heute noch eine Randerscheinung ist. Trotz der Omnipräsenz des Nachhaltigkeitsbegriffes ist noch kein Trend zu einer deutlichen Veränderung erkennbar. Um dies zu ändern, bedarf es deutlicher Impulse in den politischen Rahmenbedingungen. Die Dilemmata im Transfer können darüber hinaus nicht zwischen Ökonomie und Ökologie, sondern innerhalb der einzelnen Bereiche verortet werden.

Zur Reihe:

Ziel der Veranstaltungsreihe „Wissenstransfer-Talk“ ist die Vorstellung des breiten Themenspektrums der geförderten Projekte und des zu diesen existierenden jeweiligen Forschungsstandes. So sollen die Wissenstransfer-Talks zu dem Ziel der Förderlinie beitragen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis des Wissenstransfers einzubeziehen. Im Februar 2024 findet bereits der nächste Wissenstransfer-Talk zum Thema „Wissenstransfer in der Wissenschafts- und Hochschulforschung“ statt. Weitere Informationen zu Gästen des Talks und zur Anmeldung finden Sie zeitnah an dieser Stelle.