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In der Hochschule liegen unsere Innovationskraft und unsere Zukunft

Uwe Wilkesmann ist Direktor des Zentrums für HochschulBildung an der Technischen Universität Dortmund und besetzt dort auch eine Professur für Organisationsforschung, Weiterbildungs- und Sozialmanagement. An der Universität lehrt er empirische Sozialforschung, Bildungssoziologie und Wissensmanagement.

WiHo-Redaktion: Wie kam es, dass Sie sich mit Wissenschafts- und Hochschulforschung beschäftigt haben? Gab es ein zentrales Ereignis/eine bestimmte Erfahrung?
Wilkesmann: Ich beschäftige mich schon lange mit Wissensmanagement, Wissenstransfer und Wissensgesellschaft bzw. mit wissensintensiver Arbeit. Von da bin ich zu der wissensintensiven Organisation gekommen – zur Hochschule. In unserer Gesellschaft müsste das Hochschulsystem eine zentralere Funktion übernehmen, da hier unsere Innovationsfähigkeit und die Zukunft begründet liegen und ein ausführlicher und wissenschaftlich-kommunikativ begründeter Diskurs darüber möglich ist, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.

WiHo-Redaktion: Zum Status quo der WiHo-Forschung in Deutschland: Worin ist sie gut? Was fehlt ihr noch?
Wilkesmann: Die WiHo-Forschung ist bisher gut in qualitativen, vergleichenden Fallstudien. Ebenso bietet sich mit dem Deutschen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung demnächst auch die Möglichkeit, an umfangreichen Längsschnittdatensätzen partizipieren zu können. Was bisher noch fehlt, sind insbesondere international vergleichende, quantitative (Längsschnitt-)Studien. Auch das Theorieangebot ist noch ausbaufähig.

WiHo-Redaktion: Wo sehen Sie Deutschland in der WiHo-Forschung im internationalen Vergleich? Was könnten wir von welchen Ländern lernen?
Wilkesmann: In den USA kann die umfangreiche Bereitstellung von Datensätzen als vorbildlich betrachtet werden. Außerdem ist in den USA und im UK die Hochschulausbildung im Bereich Higher Education und damit die Professionalisierung der Arbeit in der Hochschuladministration und im Umfeld deutlich weiter vorangeschritten als hier in Deutschland.
Ich arbeite seit 10 Jahren – immer mal wieder – an einer Hongkonger Universität. Diese Region ist hoch interessant, weil dort „die Globalisierung brodelt“. Außerdem investieren die Chinesen sehr viel Geld in ihr Higher Education System. Zusätzlich treffen hier zwei Kulturen in innovativer Weise aufeinander.