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SPRASTU

Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer/-innen. Eine empirische Längsschnittstudie für die Fächer Chemie, Wirtschaftswissenschaften und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache/Germanistik an den Universitäten Leipzig und Würzburg

Universität Leipzig; Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Die Anzahl nichtdeutscher Studierender an deutschen Universitäten liegt so hoch wie nie zuvor. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass auch viele nach Deutschland Geflüchtete mit ausländischem Bildungshintergrund in nächster Zeit ein Studium aufnehmen werden. Dies ist eine auch vor dem Hintergrund der hochschulischen Internationalisierungsstrategien begrüßenswerte Tatsache. Gleichwohl brechen ausländische Studierende v.a. ihr Bachelor-Studium deutlich häufiger ab als deutsche. Die Ursachen dafür sind noch weitgehend unbekannt. Es liegen aber Hinweise darauf vor, dass eine unzureichende sprachliche Vorbereitung ein wesentlicher Faktor für den mangelnden Studienerfolg ausländischer Studierender sein könnte. Das Vorhaben hat deshalb zum Ziel, den Zusammenhang von sprachlichen Kompetenzen im Deutschen mit dem Studienerfolg von Bildungsausländer/-innen detailliert longitudinal zu beleuchten. Dazu werden 600 Studierende mit nichtdeutscher Hochschulzulassung aus den Fächern Chemie, Wirtschaftswissenschaften und Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache/Germanistik in ihrem Bachelorstudium begleitet. Ihr Studienerfolg wird an vier Verursachungsbereiche geknüpft:
Erstens wird eine Vielzahl an Konstrukten der sprachlichen Kompetenz im Längsschnitt mit standardisierten Sprachtestverfahren erhoben. Zweitens zeigen Bedarfsstudien, dass in Hochschulzulassungssprachtests die wissenschaftssprachlichen Anforderungen konkreter Studienfächer kaum erfasst werden. Deshalb werden zwei konkrete studienerfolgsrelevante sprachliche Handlungsbereiche empirisch untersucht. Ferner ist die Bedeutung der Beherrschung angemessener Lernstrategien für den Bildungserfolg unumstritten. Für Bildungsausländer/-innen stellt dieser Faktor eine besondere Herausforderung dar. Deshalb wird, drittens, ein breites Spektrum an Lern- und Teststrategien methodisch trianguliert erhoben. Viertens werden weitere potenzielle Bedingungsfaktoren mit einem Fokus auf die institutionelle Integration longitudinal analysiert.

Die Resultate ermöglichen eine genauere Ausrichtung von Vorbereitungsmaßnahmen für angehende Studierende mit nichtdeutscher Muttersprache an tatsächlichen studienrelevanten sprachlichen Bedarfen. Erkenntnisse können in didaktische Konzepte, Curricula und Materialien einfließen. Das Vorhaben will durch seine zielgruppengerechte Ausrichtung schließlich zur Reduktion der hohen durch die eklatanten Abbruchszahlen momentan verursachten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten beitragen: Je genauer bekannt ist, wo die Stärken und Schwächen der Bildungsausländer/-innen liegen, desto passgenauer können Fördermaßnahmen zugeschnitten werden.

Zuwendungsempfänger

Universität Leipzig; Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Verbundleitung: Dr. Katrin Wisniewski
FKZ: 16PX16020A; 16PX16020B
Betrag: 851.084,44 EUR

Laufzeit: 01.06.2017 – 31.12.2020