GesundStudiPro
Gesundheit, Krankheit und Behinderung von Studierenden, Studienabbrechern und Promovierenden in Deutschland
Universität Kassel
In Deutschland besteht ein Informations- und Forschungsdefizit zu Gesundheit, Krankheit und Behinderung von Studierenden und Promovierenden. Gesundheit ist eine Voraussetzung für Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit sowie Studienerfolg. Die Gesundheit von Studierenden hat sich in der Covid-19-Pandemie verschlechtert. In Deutschland fehlt ein Gesundheitsmonitoring. Die Studienlage ist fragmentiert. Eine unausgeschöpfte Datenquelle ist der Mikrozensus. Er stellt die "kleine Volkszählung" und größte Haushaltsbefragung für Deutschland dar. Seit kurzem integriert der Mikrozensus die europäische Gemeinschaftsstatistik EU-SILC mit Gesundheitsfragen. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, durch Sekundäranalysen des Mikrozensus 2021 und 2022 neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Als Alleinstellungsmerkmal ermöglicht der Mikrozensus die Analyse von Gesundheitsunterschieden zwischen erstens, Studierenden und gleichaltrigen Nicht-Studierenden. Von großem fachlichem Interesse ist zweitens die Gesundheit von Studienabbrechern, die Aufschluss über die Zusammenhänge mit Studienerfolg und -abbruch gibt. Daneben besteht 3. ein Forschungsdefizit zur Gesundheit von Promovierenden. Die Vergleichsanalysen zielen darauf ab, a) Gesundheitszustände, b) Behinderungen, c) Krankheiten, d) Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, e) Gesundheitsausgaben und f) Gesundheitsverhalten unter Berücksichtigung der demografischen Merkmale und sozioökonomischen Charakteristika zu explorieren. Der sozioökonomische Hintergrund der Studierenden wird untersucht (z.B. BAfög). Die Sekundäranalysen werden mittels deskriptiver Statistik, Korrelationsanalytik und multivariaten Regressionsanalysen durchgeführt. Dabei werden nicht nur Korrelate, sondern bevölkerungsrepräsentative Prävalenzraten und (Schwer-)Behindertenquoten generiert. Disparitäten weisen auf Präventionspotenzial hin. Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus werden Implikationen für Hochschulen, Praxis und Politik abgeleitet.
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2027