FEW
Verbundprojekt: Forschungsevaluation und epistemischer Wandel
Technische Universität Berlin, Universität Leiden, Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Cientificas
Obwohl der Einfluss externer Evaluationen (durch Forschungspolitik oder -management installierter Evaluationen) auf Inhalte der Forschung seit den 1990er Jahren immer wieder behauptet wird, sind alle Ansprüche, einen solchen Einfluss bewiesen zu haben, auf überzeugende Kritik gestoßen. Das Projekt FEW führt eine neue Strategie der Kausalanalyse und eine neue Strategie der empirischen Untersuchung ein, um erstmals den Beitrag von Evaluationen zu thematischen Veränderungen in der Forschung identifizieren zu können. Das Projekt dient damit zugleich als proof of concept für die Analyse anderer Governance-Instrumente. Die empirische Strategie beruht auf der Analyse der Entwicklung wissenschaftlicher Innovationen. Wissenschaftliche Innovationen sind nachhaltige Veränderungen der Richtung der Forschung, die durch die Entdeckung oder Konstruktion neuer Untersuchungsgegenstände, die Entwicklung neuer Methoden oder durch neue Theorien hervorgebracht werden. Sie sind also keine Ereignisse, sondern Entwicklungsprozesse, die durch die Entscheidungen von Wissenschaftler:innen, in der neuen Forschungsrichtung zu arbeiten, getragen werden. Innovationen sind innerhalb und oft auch außerhalb der Fachgemeinschaften sehr gut sichtbar und sind aufgrund der Kosten und Risiken der mit ihnen verbundenen Themenwechsel besonders ‚anfällig‘ für den Einfluss von Evaluationen. Das erleichtert die Beantwortung der Frage, wie die Governance der Wissenschaft im Allgemeinen und externe Forschungsevaluationen im Besonderen die Entwicklung dieser Innovationen in einem Land ermöglicht, erleichtert, erschwert oder verhindert haben.
Laufzeit: 01.02.2025 - 31.07.2028