BaRKa
Das Bandbreitenmodell im Rahmen des Kapazitätsrechts: Grundlagen und Anwendungsszenarien
Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH
Seit seiner Einführung vor gut 50 Jahren ist das Kapazitätsrecht einerseits ein verlässliches Planungs- und Steuerungsinstrument mit Blick auf die Ausstattung von Studiengängen und die Allokation von Ressourcen. Andererseits gibt es eine anhaltende Kritik am hohen Aufwand der Berechnungen und zugrunde liegenden Eingangsgrößen. Ein weiteres Argument lautet, das Kapazitätsrecht erschwere die Profilierung der Hochschulen und ihre Studienqualitätsentwicklung. Bandbreitenmodelle sollen hier die Flexibilität erhöhen und werden bereits in vielen Bundesländern praktiziert - allerdings in höchst unterschiedlicher Weise. Trotz der zentralen Bedeutung für die Hochschulzulassung sind die Modelle bis heute nahezu unerforscht. Ausstehend ist eine ländervergleichende Betrachtung der jeweils spezifischen Ausgestaltung, der hochschulseitigen Anwendung sowie der organisationalen und finanziellen Wirkungen. Das hier skizzierte Forschungsprojekt BaRKa will zur Schließung dieser Forschungslücke beitragen. Hierzu wird es einen Überblick über die gesetzliche und untergesetzliche Ausgestaltung der Bandbreitenmodelle in den Ländern erstellen, die praktische Umsetzung der Modelle auf Länder- und Hochschulebene erforschen, Entscheidungen und dahinterstehende Motivlagen der Akteure eruieren, Auswirkungen der Umsetzung v.a. auf die Hochschulfinanzierung ermitteln und Vor- und Nachteile von Bandbreitenmodellen im Vergleich zu anderen Modellen der Kapazitätsberechnung identifizieren. Dabei werden verschiedene rechts- und sozialwissenschaftliche Methoden eingesetzt, darunter Diskursanalyse, Normexegese, strukturierte Interviews sowie ein Workshop mit Expertinnen und Experten des Kapazitätsrechts aus verschiedenen Bundesländern. Zu den finanziellen Wirkungen sollen Modellrechnungen erfolgen, die auf realen Organisationsstrukturen von Hochschulen aufbauen. Neben der Forschung liegt ein besonderes Augenmerk des Projekts auf dem Wissenstransfer. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, nicht nur die Diskussion des Kapazitätsrechts in der multidisziplinären Hochschulforschung zu bereichern, sondern Impulse für die praktische Ausgestaltung und Umsetzung des Kapazitätsrechts zu geben.
Laufzeit: 01.10.2024 - 30.09.2025