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In Which Journals Shall We Trust? – Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen dem Impact Factor medizinischer Fachzeitschriften und der Korrektheit der in ihnen berichteten Studienergebnisse

Universität zu Lübeck

Der Impact Factor (IF) gilt als Indikator, mit dem sich einflussreiche, „wichtige“ Zeitschriften von der Spreu weniger relevanter Periodika trennen lassen. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass die methodische Qualität einer Studie umso höher ist, je höher der IF des Journals ist, in dem sie veröffentlicht ist. Bislang nicht untersucht ist jedoch, ob ein hoher IF eines Journals auch die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht, dass die dort berichteten Ergebnisse zuverlässig sind. Dieses Projekt geht dieser Frage für den Bereich der medizinischen Fachliteratur nach. Die primär untersuchte Hypothese lautet: Je höher der IF eines medizinischen Journals ist, in dem eine Studie veröffentlicht wird, desto „korrekter“ sind ihre Ergebnisse.

Der richtige („wahre“) Wert, den ein publiziertes Ergebnis treffen sollte, ist aus theoretischen Gründen nicht sicher bestimmbar. Als Surrogat kann jedoch ein Wert gelten, der auf der Basis einer größeren Zahl wissenschaftlich hochwertiger Studien ermittelt wurde (Evidenz). Im Bereich der Medizin ist eine Vielzahl solcher Werte als Ergebnis von Metaanalysen in Reviews der Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR) verfügbar. Im Rahmen des Projekts repräsentieren die gepoolten Effektschätzer der Metaanalysen den korrekten Wert. Abweichungen der Originalstudien von diesem Wert werden mithilfe des sog. mittleren quadratischen Fehlers erfasst. Es sollen Ergebnisse aus mindestens 500 verschiedenen Journals analysiert werden.

Das Projekt ist Grundlagenforschung. Die erwarteten Ergebnisse ermöglichen eine neue Perspektive auf den IF medizinischer Journals, der primär den Einfluss einer Fachzeitschrift innerhalb des Wissenschaftssystems beschreibt. Falls sich die untersuchte Hypothese bestätigt, ist das ein Hinweis darauf, dass interne Steuerungsmechanismen der Wissenschaft, die IF-starke Journals mit einer besonderen Aufmerksamkeit ausstatten, auch mit Blick auf den Output des Wissenschaftssystems funktionieren.

Zuwendungsempfänger

Universität zu Lübeck
Projektleitung: Dr. Dr. Joachim Hübner

FKZ: 16PU17004
Betrag: 89.886,41 EUR
Laufzeit: 01.04.2018 – 30.11.2019