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Berufungsverfahren unter Beobachtung: Die Sicherung von (Verfahrens-)Qualität durch Berufungsbeauftragte im professoralen Personalauswahlprozess an deutschen Universitäten

Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH

Vorhabenbeschreibung

Das Projekt untersucht die (Verfahrens-)Qualitätssicherung in Berufungsverfahren durch Berufungsbeauftragte. Unter Berufungsbeauftragten werden in Anlehnung an die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Ausgestaltung von Berufungsverfahren Personen verstanden, die „stellvertretend für die Hochschulleitung die Verantwortung für den sachgerechten und reibungslosen Verfahrenslauf“ (WR 2005) übernehmen. Im Projektkontext werden die Berufungsbeauftragten als Beobachtende zweiter Ordnung begriffen, die – je nach Ausgestaltung ihrer Stelle – neben der Qualitätssicherung von Berufungsverfahren verschiedene weitere Aufgaben bei der Betreuung von Berufungsprozessen wahrnehmen. Ziel des Vorhabens ist, die Etablierung dieses neuen Funktions- und Aufgabentypus zu rekonstruieren und aus den Ergebnissen Hinweise für eine Beantwortung der generellen Frage nach der Institutionalisierung neuer Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Verwaltung im deutschen Hochschulsektor zu gewinnen.

Arbeitsprogramm

Das Projekt verfolgt einen multimethodischen Ansatz. Über dieses Vorgehen werden organisationale Strukturen, Handlungsorientierungen, Tätigkeitsprofile sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Berufungsbeauftragten an Universitäten und – vergleichend – an ausgewählten Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen analysiert. Hierzu sind Dokumentenanalysen, Interviews mit Berufungsbeauftragten, Berufungskommissionsvorsitzenden und Hochschulleitungen, ein Online-Survey sowie Gruppendiskussionen vorgesehen. In Kooperation mit dem Referat für Berufungsangelegenheiten der Leibniz Universität Hannover wird zudem ein bundesweites Netzwerk von Berufungsbeauftragten aufgebaut und Workshops zu unterschiedlichen Themen durchgeführt.

Ergebnisse

Die Forschungsergebnisse werden über Artikel in referierten Zeitschriften und über Vorträge bei (inter-)nationalen Tagungen disseminiert. Zwei der geplanten Artikel werden in ein kumulatives Promotionsvorhaben eingebracht. Für Hochschulpolitik und Hochschulmanagement werden Projektergebnisse in praxisorientierten Periodika veröffentlicht. Darüber hinaus dient das bundesweite Netzwerk dem Wissenstransfer zwischen Berufungsbeauftragten und der Vermittlung von Erkenntnissen in die Praxis.

Keywords: Berufungsbeauftragte, Berufungsverfahren, Qualitätssicherung, transformative Forschung

Zuwendungsempfänger

Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH
Projektleitung: Prof. Dr. Bernd Kleimann
FKZ: 16PW18010
Betrag: 487.915,9 €

Laufzeit: 01.06.2019 – 31.01.2023