WiKult
Qualitätskulturen in den Wirtschaftswissenschaften. Praktiken der Aneignung und Internalisierung von Qualitätsdiskursen in der VWL/economics und der BWL/management im Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien
Justus-Liebig-Universität Gießen
Im Zuge der Corona-Pandemie wurden ab März in allen Hochschulen in Deutschland und Großbritannien Quarantänemaßnahmen ergriffen. Diese führten zu teils deutlichen Veränderungen in den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: die Lehre musste digitalisiert werden, Forschungskongresse und Workshops wurden zunächst abgesagt und später digitalisiert, der persönliche Alltag (insbesondere von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Kindern) überlagerte sich mit dem beruflichen Alltag. Aber auch der berufliche Alltag selbst war durch gewaltige Änderungen betroffen: auf der einen Seite hatten einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler plötzlich deutlich mehr Zeit für forschungsbezogenen Aktivitäten (insbesondere Singlehaushalte); auf der anderen Seite veränderte insbesondere die Digitalisierung Kommunikationsbeziehungen innerhalb und zwischen wissenschaftlichen Netzwerken. Zu erwarten sind erhebliche Einflüsse auf Karriereverläufe und damit verbundene Qualitätssicherungssysteme. Das vorliegende Forschungsprojekt verspricht gezielte Ergebnisse auf der Grundlage klar definierter Kategorien hinsichtlich des Einflusses der pandemiebedingten Maßnahmen auf Wissenschaftsalltag, Karriereverlaufsmuster und Qualitätssicherung. Geplant sind semistrukturierte und problemorientierte Interviews mit bis zu 50 Forscherinnen und Forschern aus den Wirtschaftswissenschaften (VWL und BWL) aus Deutschland und Großbritannien.
Zuwendungsempfänger
Justus-Liebig-Universität Gießen
Projektleitung: PD Dr. habil. Jens Maeße
FKZ: 16PW18003
Fördersumme: 460.641,12 Euro