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VORAUS

Etablierte Formate der Qualitätssicherung weiterentwickeln: Auf welche Vorbehalte und Einverständnisse trifft eine teil-randomisierte Auswahl von Forschungsprojekten im wissenschaftlichen Feld?

Leibniz Universität Hannover

Peer Review als Standardverfahren zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft kommt an die Grenze des Machbaren. Mit steigenden Zahlen an Publikationen und Drittmittelanträgen nimmt auch der Bedarf an Begutachtungen zu. Zugleich steht die Begutachtung durch Peers als Verfahren in der Kritik und es gibt eine rege Debatte über Varianten und Alternativen (z.B. Anonymisierung, Open Peer Review, Lotterien), den wissenschaftlichen Begutachtungsprozess umzustellen. Diese Diskussion dürfte mit den aktuellen Veränderungen durch die Corona-Pandemie weiter zunehmen, da neue Herausforderungen hinzukommen. Während beispielsweise schriftliche Begutachtungen zumeist unverändert elektronisch verschickt werden, wurden Begehungen vor Ort oder Jury- und Panelsitzungen seit Mitte März 2020 in den virtuellen Raum verlagert. Wie frühere Studien zeigen, fallen damit einerseits Reisewege und -kosten weg. Andererseits gibt es Hinweise, dass sich die Art der Kommunikation und der Bewertungsprozess verändern. Es ist jedoch kaum bekannt, welche Hemmnisse und Chancen sich ergeben, wenn mündliche Begutachtungsprozesse in den virtuellen Raum verlegt werden. Die Forschung dazu zeigt, dass gerade solche Begutachtungen durch einen offenen, sensiblen Austausch und Aushandlungen kennzeichnend sind. Einschränkungen und Verzerrungen in diesen Prozessen könnten die Qualitätssicherung in der Wissenschaft nachhaltig beeinflussen.

Die Teilstudie untersucht daher, welche Erfahrungen Teilnehmende an mündlichen Begutachtungsprozessen mit der Verschiebung in den virtuellen Raum gemacht haben. Wie haben sich die Beteiligten auf die neue Situation eingestellt? Welche Lösungen haben sie gefunden? Welche Schwierigkeiten und Hemmnisse bleiben fortbestehen? Was kann man daraus für die Gestaltung von mündlichen Begutachtungsprozessen lernen?

Zuwendungsempfänger

Leibniz Universität Hannover
Projektleitung: Dr. Axel Philipps

FKZ: 16PW18004