HeLGA
Heterogenitätsorientierte Lehre – Gelingensbedingungen und Anforderungen
Universität Bielefeld
Das Forschungsprojekt HeLGA evaluiert, welche im Rahmen des Qualitätspakts Lehre geförderten Maßnahmen hilfreich sind, um die Chancen aller Studierenden auf einen erfolgreichen Studienabschluss zu erhöhen. Sein Hauptanliegen ist es, in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme, zu erfassen, wie hochschulische Förderangebote (z. B. Vor- und Brückenkurse) Studierende in ihrem Studium unterstützen. Da ein Großteil dieser Angebote vor allem in den MINT-Fächern bereitgestellt wird – weil hier die Durchfallens- und Abbruchquoten noch relativ hoch ausfallen, werden Bachelor-Studierende in den Fächern Mathematik, Ingenieurs-, Natur- und Technikwissenschaften untersucht.
Dazu werden Studierendenkohorten, die zum WS 2015/2016 ein Bachelorstudium aufnehmen, mittels Online-Fragebogenerhebung zu drei Erhebungszeiträumen (zu Beginn des Studiums; nach dem ersten Studienjahr; zum Ende der Regelstudienzeit) befragt. Untersuchungsgegenstand werden dabei nicht nur herkömmliche Leistungsmaße (wie (Abitur-)Noten, Studienleistungen, Studienabbrüche, Studienabschlüsse), sondern insbesondere auch motivationale und lernstrategische Merkmale sein. Eine qualitative Interviewstudie erhebt zudem die Perspektiven der Lehrenden in den Studiengängen, um Aufschluss über ihre Qualifikation, Lehrmotivation und berufliche Zielorientierungen sowie Einschätzungen zu den vorfindlichen Kooperationsstrukturen und dem vorhandenen Bezug der Zusatzkurse zu den anderweitig im Studiengang vorgesehenen Veranstaltungen zu erhalten.
Das Projekt HeLGA spricht ein von den Hochschulen selbst in den Qualitätspaktanträgen zentral gestelltes Problem an. Dadurch, sowie insbesondere aufgrund der Einbindung der Lehrenden „vor Ort“ in Teilprojekt II (qualitative Interviewstudie) ist eine unmittelbare Praxisrelevanz gegeben. Die Ergebnisse beider Teilprojekte werden in passgenauen Handlungsempfehlungen, standortspezifischen Rückmeldeberichten und organisationalen Coachings für die teilnehmenden Hochschulen aufbereitet. Um die gewonnenen Ergebnisse darüber hinaus in die Praxis zu tragen, sind Vorträge in Netzwerken von MultiplikatorInnen sowie Beiträge in stark anwendungsorientierten Zeitschriften und Schriftenreihen geplant. Fachwissenschaftliche Publikationen werden aufgrund der kumulativ angelegten Qualifikationsarbeiten entstehen und in psychologischen Zeitschriften sowie in Zeitschriften der Hochschulforschung publiziert. Darüber hinaus sind Teilnahmen an einschlägigen internationalen und nationalen Tagungen geplant.
Zuwendungsempfänger
Universität Bielefeld
Projektleitung: Prof. Dr. Elke Wild
FKZ: 01PB14012
Betrag: 658.618,31 EUR
Laufzeit: 01.03.2015 – 28.02.2019