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Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS)

In vier kurzen Animationsvideos liefert das Transferprojekt „SriAS 2 Practice“ Einblick in die Hintergründe, die Forschungsziele und Ergebnisse des — an der Universität Bielefeld, der Universität Augsburg und am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführten — Forschungsprojekts zur Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS).

Teil 1. Einleitung in Forschung und Befunde

Wieland, Lena M.; Capelle, Jan D.; Rottweiler, Anna-Lena; Seithe, Adnan; Ebner-Priemer, Ulrich W.; Nett, Ulrike E.; Grunschel, Carola; Fries, Stefan

[Original DOI: http://dx.doi.org/10.5445/IR/1000125784]

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts SriAS (2014-2019) wurde unter Einsatz der sogenannten Experience Sampling Methode (ESM) in mehreren Studien untersucht, unter welchen Bedingungen es Studierenden gelingt, ihr Lernverhalten zielführend zu regulieren, welche Bedingungen die erfolgreiche Selbstregulation des Lernverhaltens erschweren, und unter welchen Bedingungen bestimmte Selbstregulationsstrategien spezifisch wirksam sind.

Nach einer kurzen Einleitung in die inhaltlichen Zusammenhänge und die eingesetzte Methodik, informiert jedes der drei weiterführenden Videos (Studienmotivation, Prokrastinationsverhalten, Emotionsregulation) über die Erkenntnisse zu situationsspezifisch günstigen und ungünstigen Voraussetzungen für eine gelingende Selbstregulation im Lernprozess.

Aus den dargestellten Befunden ergibt sich eine gemeinsame Botschaft für all jene Personen, die an der Gestaltung der Lehre und Beratung an Hochschulen beteiligt sind: Im Rahmen der Beratung und durch die gezielte Gestaltung der Lehr-/Lernsituation können günstige Voraussetzungen für die zielführende Selbstregulation der Studierenden geschaffen werden! Ziel der präsentierten Video-Serie ist es, einen leicht verständlichen Einblick in die handlungspraktische Relevanz der Befunde im Rahmen der Entwicklung und Umsetzung bedarfsgerechter Angebote im Bereich der Hochschullehre und Beratung zu ermöglichen (SriAS 2 Practice, gefördert vom BMBF).
 

Teil 2. Studienmotivation

Capelle, Jan D.; Grunschel, Carola; Fries, Stefan

[Original DOI: http://dx.doi.org/10.5445/IR/1000125787]

Dieses Video richtet sich an Lehrkräfte an Hochschulen, die einen Einblick in mögliche Ursachen niedriger Motivation von Studierenden im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen sowie in Möglichkeiten zur Förderung der Studienmotivation erhalten möchten. Es werden zwei Ursachen für eine geringe Studienmotivation aufgezeigt: (1) Die Verfügbarkeit vieler Handlungsmöglichkeiten im Alltag von Studierenden und die sich daraus ergebenden motivationalen Handlungskonflikte und (2) ungünstige situative Einschätzungen konkreter Aufgaben oder Lerninhalte im Studium. Beide Ursachen werden auf Basis subjektiver Einschätzungen von Zuversicht und/oder Wert in Bezug auf verfügbare Handlungsmöglichkeiten dargestellt. Dabei werden unterschiedliche Konstellationen von Zuversicht und Wert und ihre Auswirkungen anhand einer fiktiven Studierenden („Anna“) illustriert. Es werden beispielhaft Maßnahmen genannt, die von Studierenden und von Lehrkräften ergriffen werden können, um die subjektive Zuversicht und den Wert von Aufgaben im Studium – und damit die Studienmotivation - zu erhöhen und motivationale Handlungskonflikte zu vermeiden.
 

Teil 3. Prokrastinationsverhalten

Wieland, Lena M.; Seithe, Adnan; Ebner-Priemer, Ulrich W.

[Original DOI: http://dx.doi.org/10.5445/IR/1000125788]

Dieser Videobeitrag ermöglicht einen Einblick in aktuelle Erkenntnisse zur Entstehung von Prokrastinationsverhalten im studentischen Arbeitsalltag. Es werden die Forschungsbefunde einer Studie dargestellt, in der neben klassischen Fragebogenmaßen zur Einschätzung der individuellen Prokrastinationstendenz, auch die Experience Sampling Methode (ESM) eingesetzt wurde, um situationsspezifische Risikofaktoren für das Auftreten von aufgabenspezifischem Prokrastinationsverhalten in einer studentischen Stichprobe zu untersuchen (Wieland et al., 2020).
Die anschaulich aufbereiteten Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Risiko für das Auftreten akuten Prokrastinationsverhaltens vor allem mit situationsspezifischen Veränderungen in der subjektiven Bewertung der jeweiligen Aufgabe, nicht aber mit Unterschieden in den individuellen Prokrastinationstendenzen der Studierenden in Zusammenhang steht. Die subjektive Wahrnehmung der (Lern-)Aufgabe, mit der die Studierenden in einer gegebenen Alltagssituation konfrontiert sind, ist demnach von besonderer Bedeutung. Unter Berücksichtigung weiterer Forschungsarbeiten lassen sich aus den dargestellten Befunden Ansätze zur Gestaltung von Lehrformaten ableiten, die das Risiko für die Entstehung von Prokrastinationsverhalten bei der Erbringung spezifischer Arbeitsleistungen verringern.
 

Teil 4. Emotionsregulation

Rottweiler, Anna-Lena; Nett, Ulrike E.

[Original DOI: http://dx.doi.org/10.5445/IR/1000125791]

Der Videobeitrag zur Emotionsregulation richtet sich an StudienberaterInnen, DozentInnen, MentorInnen, TutorInnen und auch an Studierende, die sich über den Umgang mit Emotionen — die beim Lernen oder in Bezug auf eine Leistung erlebt werden (sogenannte Lern-/ Leistungsemotionen) — informieren wollen. Das Video zeigt, welche Konsequenzen diese Emotionen haben und welche Strategien hilfreich sein können, um negativen Konsequenzen entgegenzuwirken. Die präsentierten Ergebnisse lassen einen neuen Blickwinkel auf das Forschungsfeld der Emotionsregulation zu. Bisher wurden Strategien zur Emotionsregulation - ungeachtet der Situation - entweder in hilfreiche oder nicht hilfreiche Strategien eingeordnet. Aktuelle Forschungsbefunde aus einer Untersuchung zur Effektivität von vier häufig genutzten Emotionsregulationsstrategien in Leistungssituationen und nicht-Leistungssituationen (Rottweiler et al., 2018) werden anschaulich präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Situation in der die Emotionen erlebt werden, für die Effektivität der genutzten Emotionsregulationsstrategien relevant ist. Im Video wird daher besonders die Bedeutung der Situationsspezifität von Emotionsregulationsstrategien beleuchtet. Emotionsregulationsstrategien erzielen nicht in jeder Situation die gleiche Wirkung — und es wird gezeigt, welche der vier Strategien im Lernkontext hilfreich sind.