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Startschuss für die Förderlinie „Nicht-staatliche Hochschulen“

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Nicht-staatliche Hochschulen spielen eine zunehmend wichtige Rolle im deutschen Wissenschaftssystem. In Deutschland gibt es rund 110 staatlich anerkannte Hochschulen, die rund 10 Prozent aller Studierenden ausbilden. Bisher wurde jedoch kaum zu nicht-staatlichen Hochschulen geforscht. Das will das BMBF mit der Förderlinie "Nicht-staatliche Hochschulen" ändern. Die Projekte der kürzlich gestarteten Förderlinie trafen sich zum Kick-Off.

Staatliche und nicht-staatliche Hochschulen als Anbieter hybrider Studienformate in den Gesundheits- und Pflegeberufen, First-Generation-Studierende als Zielgruppe privater Hochschulen, Hochschulkommunikation an nicht-staatlichen Hochschulen, die ökonomische Bedeutung privater Hochschulen für Unternehmen und Startups: Das sind nur einige der Themen, denen sich die Projekte der BMBF-Förderlinie „Nicht-staatliche Hochschulen“ in den kommenden Jahren widmen. Nun kamen die Vorhaben virtuell zur Kick-Off-Veranstaltung zusammen.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Dr. Moritz Mälzer, Referent im Referat 415 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), standen neben der Vorstellung und Vernetzung der Projekte, die sich unter anderem zur Koordination des Feldzugangs austauschten, zwei Impulsvorträge im Zentrum der Veranstaltung: Prof. Dr. Karin Kohlstedt, Mitglied des Vorstandes des Verbandes der privaten Hochschulen (VPH) und Präsidentin der HSD Hochschule Döpfer, und Dr. Alice Dechêne, stellvertretende Leiterin der Abteilung Hochschulinvestitionen und Akkreditierung im Wissenschaftsrat, thematisierten aus der Perspektive ihrer Organisationen die Entwicklung des nicht-staatlichen Hochschulsektors.

Steigende Nachfrage und gesellschaftliche Relevanz

Alice Dechêne fokussierte dabei auf das Verfahren und die Bedeutung der institutionellen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. Sie erläuterte die Rolle nichtstaatlicher Hochschulen und wie diese zur Diversität im deutschen Hochschulsystem beitragen. Dechêne stellte die Kriterien und Prozesse der Akkreditierung vor, die Qualitätssicherung und -entwicklung in Lehre und Forschung sicherstellen. Zudem präsentierte sie Meilensteine und statistische Entwicklungen im Bereich der institutionellen Akkreditierung, um die zunehmende Bedeutung und das Wachstum nichtstaatlicher Hochschulen hervorzuheben. Karin Kohlstedt konzentrierte sich auf die Tätigkeiten und Kernforderungen des VPH. Sie hob die Bedeutung der Einhaltung von Qualitätsstandards, eines gleichberechtigten Wettbewerbs, und des Promotionsrechts hervor. Anhand unterschiedlicher Kennzahlen, etwa der Studierendenzahlen, unterstrich sie die steigende Nachfrage und die damit einhergehende gesellschaftliche Relevanz nicht-staatlicher Hochschulbildung.

Diese Impulse setzte Professor Daniel C. Levy, Experte für nicht-staatliche Hochschulen im internationalen Raum, in seiner abschließenden Keynote in einen globalen Kontext. Er erörterte die historischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren, die zu diesem Wachstum in Deutschland beigetragen haben, und verglich die Entwicklung mit anderen Ländern. Levy untersuchte verschiedene Typen privater Hochschulen, ihre Rolle im Bildungssystem und die Herausforderungen und Chancen, die sie mit sich bringen. Er betonte die Bedeutung von Forschung und vergleichenden Studien, um die Dynamik und Auswirkungen des privaten Hochschulsektors besser zu verstehen und unterstrich somit die Relevanz der Förderinitiative – die damit an den Start ging.