Aufwand und Wirkung - was bringen Unterstützungsmaßnahmen wie Vorkurse?
Können Studieneinsteiger mit Vorkursen in mathematischen Fächern ihre Studierfähigkeit verbessern? Hochschulen bieten die Kurse häufig an, um Studieneinsteiger besser auf das Studium. Was der erhebliche Aufwand für diese Kurse bewirkt, ist jedoch nicht klar belegt. Zudem stellen sich weitere Fragen: Ist die Kritik zutreffend, dass ausgerechnet die Studierenden, die es am dringendsten benötigten, das Angebot nicht wahrnehmen? Und welche Form ist die wirkungsvollere – Präsenz- oder Online-Kurse?
Die Analysen des Forschungsprojekts „WiGeMath“ im Rahmen des Qualitätspaktes Lehre zeigen: Studierende empfinden Vorkurse durchaus als hilfreich. Sie schätzen an Präsenzkursen, dass sie Einblicke in die Hochschullehre erhalten und in Lerngruppen erste Kontakte zu anderen Studierenden knüpfen können. Für einen erfolgreichen Studienstart sind beide Punkte wichtig. Leistungstests belegen zudem den Lernerfolg dieser Kurse im Bereich der Schulmathematik. Das Ziel, die Studierenden auf ein einheitliches Leistungsniveau zu bringen, wird mit Vorkursen allerdings verfehlt. Die Streuung in der Leistung ist nach dem Vorkurs ähnlich hoch wie vorher. Wie nachhaltig die Kurse auf den Studienerfolg wirken, muss zukünftig geklärt werden. Im vorliegenden Projekt wurde zusätzlich herausgearbeitet, welche Elemente mathematische Lernzentren attraktiv machen und wie neu gestaltete Brückenvorlesungen den Einstieg ins erste Semester erleichtern können.
Interview mit JProf Dr. Michael Liebendörfer / Projekt WiGeMath Transfer
Mit freundlicher Genehmigung der ›Koordinierungsstelle der Begleitforschung (KoBF)‹